Adjektive – häufig verwendete, kleingeschriebene Wörter, die allerdings in ihrer Bedeutung ganz groß sind. Jeder von uns verwendet Adjektive im täglichen Sprachgebrauch. Wir benötigen diese Wortart, um die Eigenschaften von Dingen, Menschen, Tätigkeiten oder Gefühlen zu beschreiben.
Wir können durch das Benutzen von Adjektiven beschreiben, wie etwas ist oder aussieht. Wenn wir Bekannten von unserem letzten Sommerurlaub berichten, greifen wir auf Adjektive wie „toll“, „wunderschön“ oder „erholsam“ zurück. Oder wir beschreiben einem Freund das Kleid, das wir beim Shopping entdeckt haben mit Wörtern wie „hellblau“ und „knielang“.
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Woran erkenne ich Adjektive?
Um herauszufinden, ob ein bestimmtes Wort zu der Wortart des Adjektivs gehört, müssen wir nur eine Frage stellen: „Wie?“. Zum Beispiel: „Wie war der Urlaub?“. Diese Frage lässt sich mit den Wörtern „wunderschön“ und „erholsam“ beantworten. Es handelt sich also um Adjektive. Eine weitere Möglichkeit ist es, zu prüfen, ob sich ein bestimmtes Wort zwischen einen Artikel und ein Nomen setzen lässt: „Die Frau“ lässt sich in der Mitte um Wörter wie „jung“, „alt“ und „groß“ ergänzen. Zum Beispiel „Die junge Frau“ – Es handelt sich um ein Adjektiv.
Allerdings muss ein Adjektiv nicht zwingend diese Position einnehmen. Sowohl bei Fragesätzen als auch bei Aussagesätzen können Adjektive genauso gut am Ende stehen: „Ist die Frau groß?“ oder „Die Frau ist alt“.
Die meisten Adjektive können zudem gesteigert werden. Durch die Steigerung eines Adjektivs ist es uns möglich, Dinge und ihre Eigenschaften miteinander zu vergleichen. Wir können Adjektive in zwei Stufen steigern – im Komparativ und im Superlativ. Mit dem Komparativ drücken wir aus, dass etwas „kleiner“, „kälter“ oder „leichter“ ist, als das Objekt, mit dem wir es vergleichen. Um hervorzuheben, dass etwas eine bestimmte Eigenschaft im Vergleich mit anderen Dingen am meisten aufweist, verwenden wir den Superlativ. Das hellblaue Kleid könnte von all denen im Modehaus „das schönste Kleid“ oder „am schönsten“ sein.
In einem Text werden Adjektive immer kleingeschrieben. Die einzige Ausnahme ist der Satzanfang, an dieser Stelle werden wie jede andere Wortart auch Adjektive natürlich großgeschrieben.
Nicht zu verwechseln mit dem Adverb
Wer sich über das Adjektiv informiert, stößt bestimmt auf eine weitere Wortart, das Adverb. Hierbei handelt es sich um zwei unterschiedliche Wortarten, die in ähnlicher Weise verwendet werden. Während wir durch Adjektive die Beschaffenheit von Substantiven wie Menschen oder Dingen beschreiben, benutzen wir Adverbien, um auszudrücken, wie jemand etwas tut oder wie ein Vorgang abläuft.
Ob ein Wort der Gruppe der Adjektive oder der Adverbien zugehört, ist von dem Rest der Aussage abhängig. In „Sie ist eine schnelle Läuferin“ beschreibt „schnell“ die Läuferin – ein Substantiv. In diesem Fall ist „schnell“ also der Wortart der Adjektive zuzuordnen. Wenn wir aber beispielsweise feststellen: „Sie läuft schnell“, stellt „schnell“ dar, wie etwas geschieht. Hier fungiert das gleiche Wort dann als Adverb und nicht mehr als Adjektiv.
Durch Adjektive Texte aufwerten?
Im täglichen Sprachgebrauch benutzen wir ständig Adjektive, um uns gegenüber unseren Gesprächspartnern verständlich zu machen. Das passiert meistens relativ unbewusst – Wir denken als Muttersprachler nicht besonders viel darüber nach, welches Wort wir als nächstes verwenden, sondern wir sprechen einfach drauf los. Wir greifen deshalb in zwanglosen Gesprächen häufig auf dieselben paar Adjektive zurück, die in unserem Wortschatz besonders präsent sind. Siehe: 143 magische Adjektive – Wörter, die begeistern, anregen und motivieren
Doch wenn wir beispielsweise für die Schule, das Studium oder für die Arbeit einen Text verfassen sollen, sind Adjektive eine einfache Möglichkeit, unsere Textqualität aufzuwerten! Eine Vielzahl von verwendeten Adjektiven sorgt für größere Spannung und animiert die Leser zum Weiterlesen. Außerdem zeugt ein erweiterter Wortschatz vom Intellekt des Verfassers oder der Verfasserin.
Synonyme oder sich ähnelnde Wörter sind hier das Stichwort: Der Duden bietet uns für die Beschreibung der meisten Eigenschaften mehr als nur ein Wort. Beispielsweise könnte ich die Leistung einer Freundin mit den Worten „sehr gut“ bewerten – oder aber sie mit einem ähnlichen Adjektiv wie „hervorragend“ loben.
Beim Lesen von Romanen und Fantasy-Geschichten lässt sich das besonders gut beobachten. Dadurch, dass der Autor eine Vielzahl verschiedener Adjektive verwendet, gelingt es ihm, die Fantasie seiner Leserinnen und Leser anzuregen und Bilder in ihren Köpfen zu erzeugen. Um den eigenen Wortschatz durch unterschiedliche Adjektive zu erweitern, ist es deshalb empfehlenswert, sich ein gutes Buch zu schnappen und zu schauen, wie es die Profis machen.
Mit Adjektiven können wir also kreativ werden und an unseren Texten feilen! Wir haben so die ganz einfache Möglichkeit, sie interessanter und anschaulicher zu gestalten. Hier einige Sammlungen besonders schöner Stücke:
- Spannungswörter … 99 alarmierende Adjektive, die Spannung erzeugen
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Werkstattbericht
Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans. Recherche via Google, Wiktionary und Duden.