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zuletzt bearbeitet am 6. Juli 2020

Bildungssprache erklärt und mit Beispielen – Wörter beginnend mit M

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Bildungssprache erklärt und mit Beispielen – Wörter beginnend mit M

Dieser Beitrag enthält Begriffe aus der Bildungssprache, die mit dem Buchstaben M beginnen. Erläuterungen, Beispiele und Zitate aus der klassischen Literatur helfen beim Verständnis.

Der Beitrag stammt aus diesem eBook:

Bildungssprache Buch CoverJetzt auch als eBook … Wörter der Bildungssprache und was sie bedeuten. Hier ist das praktische Handbuch schlauer Wörter. Über 500 Begriffe aus der Bildungssprache, erläutert und mit Beispielen für den praktischen Einsatz oder mit Zitaten versehen. Texte besser verstehen und schlauer schreiben. Mehr erfahren

Mit dem Begriff Bildungssprache wird eine Ansammlung von Sprachhandlungen und Sprachkonzepten bezeichnet, die in hohem Maß auf Schriftsprache ausgerichtet sind. Bildungssprache zeichnet sich durch bestimmte Eigenschaften aus. Sie ist formal, abstrakt, äußerst komplex, und sehr präzise.

Menschen, die Bildungssprache nicht verstehen können, können deshalb auch nur unter erschwerten Bedingungen an gesellschaftlichen Bildungsformen und Diskussionen über gesellschaftliche Themen teilhaben.

  • Bildungssprache erklärt und mit Beispielen – Wörter, die mit E beginnen
  • Bildungssprache erklärt und mit Beispielen – Wörter, die mit T beginnen
  • Bildungssprache erklärt und mit Beispielen – Wörter beginnend mit P

Alphabetisch sortiert.

Malaise (f) – Unbehagen, Missstimmung, Notlage, Misere

Beispiel: Sie bot an, die Firma aus der Malaise herauszuführen.

maliziös – boshaft

Beispiel: Sein Opfer vor Augen, lächelte er maliziös.

Manie (f) – Besessenheit, Zwang, sich in bestimmter Weise zu verhalten

»Sie hatte angenehme Einzelheiten, welche aber ein sehr unangenehmes Ganze bildeten; besonders unerträglich für nervöse Personen, wie es der selige Schiller gewesen, war ihre Manie, beständig einen kleinen Stengel oder eine Papiertüte zwischen den Fingern wirbelnd herumzudrehen …« Heinrich Heine: Geständnisse, 1854

manifest – offenkundig, deutlich, eindeutig

Beispiel: Der Herausforderer drohte mit etwas manifest Schlechtem.

manipulieren – etwas durch gezielte Einflussnahme in eine bestimmte Richtung lenken, drängen; etwas kunstgerecht, geschickt benutzen, bedienen; sich an etwas zu schaffen machen, Veränderungen zum eigenen Vorteil vornehmen

Beispiel: Meinungen zu manipulieren ist ihr Handwerk.

Beispiel: Mit selbstverständlicher Sicherheit manipulierte er an den Gerätschaften.

manieriert – (selten) affektiert, geziert

Beispiel: Des Dichters Verse wirkten flach und manieriert.

marginal – geringfügig, unwichtig, randständig, nebensächlich

Beispiel: Passt mir beides, die Unterschiede sind marginal.

martialisch – kriegerisch, kampflustig

Beispiel: Die Vorsitzende befleißigte sich einer geradezu martialischen Rhetorik.

Maxime (f) – Leitsatz, Leitlinie, Devise

Beispiel: Seine Maxime lautete stets: mit Vollgas voraus.

medioker – mittelmäßig

Beispiel: Die Architektur der Westvorstadt gilt als medioker.

melodramatisch – theatralisch, pathetisch

Beispiel: Kitschiger und melodramatischer hätte die Musik zum Film kaum geschrieben werden können.

memorieren – auswendig lernen

»Glühende Strophen der Sehnsucht schrieb sie nieder in solchen Stimmungen. Und sie ward eine große Dichterin durch diese große Sehnsucht, ohne es selbst zu wissen. Oft auch ging ihre Sehnsucht zurück nach ihrer sonnigen Kindheit, da sie mit ihren kleinen Geschwistern im Pfarrgarten spielte und der Vater an seinen Rosen schnitt oder Sonnabends in seinem Laubengang, genannt Philosophenweg, die Sonntagspredigt memorierte, – Wie lange war das her? Wie aus einem anderen Leben.« Hermione von Preuschen: Yoshiwara – Vom Freudenhaus des Lebens, 1920

minuziös – peinlichst genau

mirakulös – wunderbar, wie durch ein Wunder bewirkt (veraltet)

»So will ich, obgleich es mein Herz zerreißt, untertauchen in die schmerzlichen Erinnerungen meines Lebens und mich sakrifizieren zum Besten der Roture, die schon seit Jahren mit blödem, adorierendem Staunen den mirakulösen Schicksalen unsers Hauses folgte.« Fanny Lewald als Iduna Gräfin H. H.: Diogena, 1847

Mission (f) – verpflichtender Auftrag, Entsendung, ehrenvoller Auftrag

Beispiel: Der Agent war in geheimer Mission unterwegs.

modeln – umformen, gestalten (nicht zu verwechseln mit der Tätigkeit eines Models)

»Ein eignes Heim, das war seine Sehnsucht. Drei Zimmer und eine saubere, appetitliche Küche mußte er haben. Ohne Frau, lärmende Kinder und unreinliche Hunde. Schon wenn man die Tür aufschloß, sollte man den Geruch guter Bratensoßen spüren. […] In jedem übrigen Augenblick modelte er an diesem Plan.« Alice Berend: Die Reise des Herrn Sebastian Wenzel, 1912

Modifikation (f) – Abwandlung, Abänderung, modifizierte Form

Beispiel: Im Laufe der Jahre ließ er verschiedene Modifikationen an seinem Körper vornehmen, alles nur, um sich wohler zu fühlen.

modifizieren – etwas anders gestalten, umgestalten, ändern, abwandeln

Beispiel: Mit dem Ziel einer umfassenderen Steuergerechtigkeit wollte die Regierung die entsprechenden Gesetze modifizieren.

Modifizierung (f) – Abwandlung, Änderung, Korrektur, Variation

Beispiel: Die Modifizierung der Steuergesetze führte zu deutlichen Mehreinnahmen des Staates.

modulieren – gestaltend abwandeln, abwandelnd gestalten

Beispiel: Während der Entstehung des Gemäldes modulierte er sämtliche Rottöne ins Orangene.

Modus (m) – Verfahrensweise, Art des Vorgehens, Weg

Beispiel: Für die Europameisterschaft hat man sich einen neuen Modus einfallen lassen.

Beispiel: Der Browser lässt sich in drei verschiedenen Modi betreiben.

mokant – spöttisch (häufig ist der mokante Gesichtsausdruck, das mokante Lächeln)

»Ziemlich schön, dachte Leonidas, ich werde zu Fuß ins Amt gehen. Und er lächelte wiederum. Es war dies aber ein merkwürdiges gemischtes Lächeln, begeistert und mokant zugleich. Immer, wenn Leonidas mit Bewußtsein zufrieden war, lächelte er mokant und begeistert.« Franz Werfel: Eine blaßblaue Frauenschrift, 1941

Momentum (n) – geeigneter Augenblick oder Zeitpunkt

Beispiel: Wir brauchen einen Plan, um das Momentum auszunutzen.

morbid – kränklich, angekränkelt, krankhaft; verfallend, brüchig

Beispiel: Der morbide Charme des real existierenden Sozialismus.

Morbidität (f) – morbider Zustand, moralisch oder geistig verfallend

Beispiel: Eine große Portion Morbidität ist im Spiel, wenn er in verfallenden Häusern auf Fotosafari geht.

multipel – vielfältig, vielfach

Beispiel: Eine multiple Enttäuschung sprang bei der Zusammenkunft heraus.

Werkstattbericht

Das Beitragsbild stammt aus dem Fundus von Pixabay. Die verwendeten Google Fonts sind BenchNine und PT Sans.

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