Allerdings lässt sich das Schreiben nicht in einem drei Tage Grundkurs erlernen, auch nicht mit drei, vier online Artikeln. Doch ich habe für eine Garnitur gediegener Tipps und Ideen zusammengestellt, die dir die Sache erleichtern sollen.
Ich schreibe seit 25 Jahren online Texte. Ich bin kein Lehrer, kein Trainer, sondern bloß jemand aus der Praxis. Um zu lernen, braucht es keine dicken Bücher, keine Stilfibeln, sondern vor allem einen Hauch Einsicht in das eigene Tun.
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Worauf also kommt es beim Schreiben an? Ich zeige es dir. Hier kommen die Schreibtipps!
Über das Handwerk des Schreibens oder das Buchschreiben wird auch geschrieben. Ein solider Text ist Ausweis von Qualität. Jeder Blogger oder Seitenbetreiber sollte sich deshalb dafür interessieren und seinen Ehrgeiz auch auf dieses Feld lenken. Manchem ist das alles nicht wichtig – auch OK.
Wenn, dann häufig nur auf speziellen Autorenseiten. Doch gerade, wenn du in Sachen Content Marketing unterwegs bist oder als Blogger die Onlinewelt rocken willst, bist du auf guten Text angewiesen.
Doch woher soll der kommen? Heutzutage kümmert man sich um jedes Detail eines Blogs. Ein Problem kann nicht entlegen genug sein, dass man nicht darüber schriebe. Darüber sollte man die Grundlagen nicht vernachlässigen. Jeder kann schreiben, wenn man sich nur Mühe gibt. Du kannst es lernen. Du kannst es trainieren. Du kannst besser werden. Können wir alle.
Es gibt da ein Geheimnis. Etwas, das du auf jeden Fall tun musst
Es klingt widersprüchlich, schließlich willst du schreiben, aber der beste Weg dorthin führt über das Lesen. Lies alles, was du in deine tippfreudigen Finger kriegen kannst. Lies viel. Lies verschiedene Dinge. Wichtig ist, es gewohnheitsmäßig zu tun. Du liest tiefschürfende Fachartikel, wahrhaftige Blogs, knackige Tweets und Schund bei Facebook. Das machst du aus Interesse oder weil du ein Profi bist und es lesen musst. Aber um besser schreiben zu können, musst du Bücher lesen. Und zwar Literatur.
Such dir etwas, das dir gefällt und das dich fordert. Es gibt zahlreiche Leselisten im Netz. Abenteuerromane oder Liebesschnulzen, die dich fesseln sind nicht gut. Du liest das in einem Zug weg und erinnerst dich wenn überhaupt nur an Gefühle und die Höhepunkte der Handlung.
Du willst aber lernen. Also muss mehr Anspruch drin sein, damit du langsamer liest und darüber nachdenken kannst, wie und auf welche Weise der Autor es gemacht hat. Schreibe Anmerkungen in den Text (geht auch mit dem eBook Reader) und markiere Passagen, die dir auffallen.
Wie viel Talent brauche ich zum Schreiben?
Ehrliche Antwort? Gar keines. Scheiß drauf. Schreiben ist Handwerk, das kann jeder lernen. Belastbare Grundlagen sollte dir bereits das Schulwesen vermitteln haben. Darauf lässt sich aufbauen. Üppige Kreativität ist beim Bloggen sogar im Weg. Naja, es kommt aufs Thema an.
Wenn du Fachthemen für ein Magazin schreiben willst, dann solltest du anschaulich schreiben können, dich präzise ausdrücken, Fakten checken und bewerten können und solche Dinge. Eine Frage des Talents sehe ich darin nicht. Du kannst dir alles durch Probieren und Machen aneignen – du brauchst nur Zeit.
Rechtschreibung ist die Basis, auch wenn das jetzt öde klingt. Wer für einen Verlag oder ein Magazin schreibt, hat das Glück, oder sollte es haben, dort von einem Lektor oder Korrektorat betreut zu werden. Das gilt für uns Blogger leider nicht, wir müssen es selbst schaffen. Lerne Rechtschreibregeln und aus deinen Schreibfehlern – ein bisschen wenigstens …
Nutze die Möglichkeiten, die das WWW dir anbietet, indem du dich kostenloser Lexika und Korrekturmöglichkeiten bedienst. Oder lass andere deine Texte gegenlesen, wenn das eine Möglichkeit für dich ist.
Ein Tipp, den schon einmal beschrieben habe, kann dir helfen. Er geht so: Um eine neue Perspektive auf einen eigenen Text zu erhalten, muss man diesen nur leicht verändern. Wie? Nichts ist einfacher als das. Indem man zum Beispiel die Schriftgröße kräftig erhöht oder auf eine exotischere Schriftart wechselt. Schon sehen die Augen Dinge und Zusammenhänge, die bisher verborgen schienen.
Auf dieselbe Weise kann es helfen, einen Text in ein anderes Schreibprogramm zu kopieren – versuche einen ASCII-Editor, das kostenlose OpenOffice (=LibreOffice) oder wandele deinen Text in ein eBook um. Ebenso hilfreich kann es sein, einen Text laut vorzulesen, ihn sich vorlesen zu lassen oder sich selbst beim Vorlesen zu filmen – Letzteres aber nur für Mutige. Hier sind noch mehr Tipps für produktives Schreiben und einen Wechsel der Perspektive.
https://conterest.de/produktives-schreiben/
Besser schreiben: Schreibtipps in Kurzform
- Lieber ein paar Fehler gemacht, als gar nichts verfasst.
- Besser die Wahrheit geschrieben, als geschickt drum herum geschwurbelt.
- Besser schlicht & ehrlich geschrieben, als kunstvoll dahergestelzt.
- Lerne die Worte zu lieben.
- Lerne zu löschen.
Streiche nach dem Schreiben einen Teil deiner Wörter wieder. Lösche aber nie, während du noch schreibst, lass es fließen. Aber wenn du fertig bist, räume zwischen deinen Sätzen auf. Tilge Füllwörter, Floskeln, Wiederholungen, Adjektive, Redewendungen. Die Wohlfühlwörter aber lasse stehen. Lass deine Sätze transparent wie einen Wintermorgen scheinen.
Wenn das Wort ’sehr‘ in deinem Text vorkommt, bist du noch nicht fertig.
Es hilft, wenn du in der Lage bist, gerade klare Sätze zu schreiben. Mache deine Sätze zuerst eindeutig. Die Fakten müssen herauskommen. Schreibe nackte Aussagen. Wortreiche Kringel und Girlanden kannst du später immer noch drum herum wickeln. Um das zu schaffen, nimm dir drei Dinge zu Herzen:
Mach es einfach
Mach deine Sätze kurz
Aber mache sie nicht zu kurz
Du kannst später, wenn du ein Großmeister geworden bist, ein mächtiger Textjedi, immer noch alles komplex, verschlungen und so vertrackt erhaben durchkomponieren, wie du willst. Bis dahin allerdings empfiehlt es sich, auf Schlichtheit und eine gewisse Kürze zu setzen. Die sollte ebenso präzise wie aus Lesersicht bekömmlich herüberkommen.
Versuche nicht, absichtlich besonders gut zu schreiben. Dann besteht die Gefahr ins Schwülstige, Geschraubte, Hochgestochene abzudriften. Wie peinlich wäre das denn? Was du rüberbringen willst, sind Ansichten, Fakten, eine Meinung, nicht aber dein Schreibstil.
Je einfacher du schreibst, desto weniger Fehler machst du. Übertreibungen sind aber auch nicht gut, die Leser merken Unsicherheit. Ein Text, der aus ultrakurzen Sätzen ohne jedes Komma besteht, ist keine Wonne.
Baue nicht zu lange Sätze. Wenn du Wordpress im Einsatz hast, kennst du vielleicht das Yoast SEO Plugin. Dort gibt es eine Einschätzung zur Satzlänge. Und zwar unter dem Reiter „Readability“. Da sieht man sehr gut, wo man stilistisch steht. Und kann das auch zwischen verschiedenen Artikeln oder gar Autoren vergleichen. So sieht es bei mir für diesen Artikel aus:
Authentizität gilt in unserer Zeit als wertvoll und wird von menschlichen Ratgebern gern angeführt. Sie ist aber gar nicht so einfach hinzubekommen. Zieh dein Ding durch, heißt es dann immer. Klingt für mich hohl. Ich bin da skeptisch. Deshalb nur ein kleiner Tipp: Versuche nicht deinen Lesern zu gefallen. Schreibe auch das, was nicht jeder hören will – wenn es dir wichtig ist. Verstell dich nicht immerzu. Du weißt, was ich meine …
Gibt deinem Text Zeit. Schlaf eine Nacht drüber. Oder zwei. Du wirst ihn danach anders wahrnehmen. Mit etwas Abstand findet man Ungereimtheiten und Fehler, die einem sonst nie aufgefallen wären. Oder sonst erst hinterher, wenn deine Leser Dinge beim Namen nennen.
Schreibe viel und regelmäßig.
Wenn du Lust hast: Es gibt noch einen zweiten Teil – mit Beispielen aus der Praxis.