Diese bildungssprachlichen Wörter sollten definitiv häufiger verwendet werden. So wird das Niveau gesteigert, das Schüler, Studenten und die Deutschen im allgemeinen haben. Man könnte und sollte sie mehr einsetzen. Darum geht es.
Es sind nicht die leichtesten und nicht die bekanntesten Begriffe, sie gehören aber zu den nützlichsten Wörtern aus der Werkzeugkiste der Bildungsssprache. Sie sind flexibel einsetzbar und erhöhen signifikant die Präzision deines Sprachgebrauchs. Siehe auch:
- 20 Begriffe aus der Bildungssprache, die leicht zu verwechseln sind
- 57 englische Begriffe, die häufig im akademischen Bereich verwendet werden
- 27 Bildungssprachliche Wendungen und Phrasen, die man kennen sollte
Die Dreißigerliste
Hier sind sie. Es sind nicht unbedingt die gewöhnlichsten … Aber lass dich davon nicht abschrecken.
- affirmativ (bestätigend, zustimmend)
- ambivalent (gleichzeitig widersprüchliche Gefühle oder Gedanken habend)
- de facto (tatsächlich, in der Praxis)
- dezidiert (entschieden, bestimmt)
- diametral (genau entgegengesetzt, gegenüberliegend)
- dichotom (zweigeteilt, in zwei völlig gegensätzliche Teile oder Meinungen gespalten)
- disparat (ungleichartig, wesensverschieden)
- eklektisch (aus Verschiedenem zusammengestellt, montiert, collagiert)
- elaboriert (ausgearbeitet, in komplexer oder detaillierter Weise entwickelt)
- eminent (herausragend, von großer Bedeutung)
- eruieren (ermitteln, herausfinden, feststellen)
- fakultativ (freiwillig, nicht zwingend)
- idiosynkratisch (eigentümlich, auf individuelle Besonderheiten bezogen)
- implizit (nicht direkt ausgedrückt, aber als verstanden vorausgesetzt)
- inkrementell (schrittweise, in kleinen Schritten erfolgend)
- kohärent (zusammenhängend, logisch stimmig)
- konsekutiv (folgend, aufeinanderfolgend)
- konträr (gegensätzlich, entgegengesetzt)
- manifest (offenkundig, deutlich erkennbar)
- obligat (verpflichtend, notwendig)
- obsolet (veraltet, nicht mehr in Gebrauch)
- polarisieren (Meinungen stark auseinanderführen, Gegensätze schaffen)
- pragmatisch (praktisch, auf das Nützliche ausgerichtet)
- redundant (überflüssig, mehr als notwendig)
- resilient (widerstandsfähig, schnell sich erholend)
- stringent (zwingend, in der Argumentation streng folgerichtig)
- subtil (feinsinnig, kaum merklich)
- transzendent (über die Grenzen der normalen Erfahrung oder des Wissens hinausgehend)
- utilitaristisch (den Nutzen betonend, auf den größtmöglichen Nutzen ausgerichtet)
- volatil (unbeständig, schnell veränderlich)
Warum genau diese Wörter?
Die Auswahl basiert auf mehreren Überlegungen, die darauf abzielen, das sprachliche Niveau zu steigern und eine präzise sowie differenzierte Ausdrucksweise zu fördern:
Komplexität und Präzision: Weil diese Wörter komplexe Sachverhalte und Nuancen präzise ausdrücken können. Zum Beispiel ermöglicht “ambivalent” eine genaue Beschreibung von Situationen oder Gefühlen, die gleichzeitig widersprüchlich sind, was mit alltäglicheren Begriffen schwerer zu vermitteln wäre.
Fachsprachliche Nähe: Einige der Wörter, wie “konsekutiv” oder “fakultativ”, sind in spezifischen Fachkontexten verankert (etwa in der Wissenschaft oder Rechtssprache). Ihre Verwendung im allgemeinen Sprachgebrauch kann dazu beitragen, dass Lernende eine Brücke zwischen alltäglicher und fachspezifischer Kommunikation schlagen, was für akademische und berufliche Kontexte wertvoll ist.
Erweiterung des Ausdrucksrepertoires: Durch die Integration solcher Wörter in den Wortschatz wird das Ausdrucksrepertoire erweitert. Wörter wie “subtil” oder “stringent” ermöglichen es, Gedanken und Argumente nuancierter und genauer zu formulieren, was die Qualität der Kommunikation insgesamt verbessert.
Förderung des kritischen Denkens: Die Verwendung und das Verständnis komplexer Wörter erfordern und fördern gleichzeitig kritisches Denken. Um Wörter wie “disparat” oder “volatil” korrekt anzuwenden, muss man die zugrunde liegenden Konzepte verstehen und in der Lage sein, diese auf neue Situationen anzuwenden.
Sprachliche Sensibilität: Die Auswahl reflektiert auch das Ziel, eine sprachliche Sensibilität zu entwickeln. Die Fähigkeit, zwischen “implizit” und “explizit” oder zwischen “manifest” und “latent” zu unterscheiden, schärft das Bewusstsein für die Feinheiten der Sprache und fördert das Verständnis für Texte und Aussagen.
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