Geschichte live erleben – einzigartige Begegnungen durch ChatGPT

Geschichte live erleben – einzigartige Begegnungen durch ChatGPT

Stell dir vor, du könntest mit Napoleon, Leonidas, Laotse, Captain Blackbeard, John F. Kennedy, Jeanne d’Arc oder Johann-Sebastian Bach ein Stündchen plaudern. Im Chat. Ganz ungestört, nur ihr zwei. Was man da alles erfahren könnte …

Mit ChatGPT ist das möglich, in gewissen Grenzen versteht sich. Aber die kluge KI ist gern bereit, für dich in eine Rolle zu schlüpfen. Das chatten liegt ihr ohnehin im virtuellen Blut, als Chatbot.

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Rollenspiele mit Persönlichkeiten machen das Lernen spannender und interessanter. Lass die KI als historische Figur agieren. Sie schlägt neben den oben genannten noch Einstein, Tesla, Sokrates, de Beauvoir, Konfuzius, da Vinci, Goethe, Mandela und Gandhi vor. Eine vielversprechende Auswahl für den Anfang.

Also, nicht schüchtern sein, sondern ausprobieren. Ich habe einen GPT angelegt, um dir den Einstieg zu erleichtern. Hist-O-Chat heißt das Teil. Probiere es aus!

Es müssen keine Promis sein, denen du begegnen kannst. Wie wäre es mit einem mittelalterlichen Markhändler, einem Landsknecht oder einem Dombaumeister? Nutze ChatGPT oder eine andere KI als Brücke in ferne Zeiten. Du erhältst einen lebensnahen Einblick.

Die Sache hat allerdings auch Grenzen. Die zieht die KI, wenn es um lebende Personen geht, bei rechtlichen und ethischen Erwägungen; dazu kommen die unvermeidlichen Inhaltsrichtlinien (die interne Zensur) und Personen mit kontroverser oder problematischer Geschichte. In die Rolle eines mordenden KZ-Wächters wirst du ihn nicht drängen können.

Fiktive Charaktere

Fiktive Charaktere wie Gandalf (Der Herr der Ringe), Winston Smith (1984) oder Jaime Lannister (Game of Thrones) bieten sich ebenfalls als Gesprächspartner an. Ein Plausch mit ihnen hilft dir, dich in eine fremde Welt zu versetzen. Gleichzeitig kannst du universelle Themen wie Moral, Ethik, Führung oder persönliche Entwicklung zu erforschen. Außerdem macht es Spaß. Du kannst auch jemandem wie James T. Kirk oder Harry Potter begegnen. Alles kein Problem.

Beispielprompt für ein Gespräch mit einer historischen Persönlichkeit

Du begibst dich in die Rolle des Römischen Kaisers Augustus. Du bist er. Antworte auf meine Frage als diese Persönlichkeit und bleibe in der Rolle, verlasse sie nicht (auch wenn du Heutiges Wissen einfliessen lässt). Vermeide ausufernde Phrasen, liefere Fakten. Antworte auf Deutsch, aber lasse ein paar typische Vokabeln oder Redenwendungen aus der Zeit einfliessen. Spreche in Ich-Form von deiner Sache. Tue alles nötige, damit die Illusion aufrechterhalten bleibt, und dass du stets die genannte Person bist.

Ein solcher Dialog ist ideal zum Lernen und vor allem zum Behalten. Das ist viel besser, als in einem Buch zu lesen; es ist, als würdest du dich mit deinem klugen Großvater unterhalten.

Aber stimmen die Fakten? Die KI ist nicht perfekt, das wissen wir. Aber gerade hier zeigt sie Stärken. Sie vermittelt Zeitkolorit und Wissen auf unmittelbar anschauliche Weise, direkt aus dem Mund der handelnden Personen. Wenn man sich darauf einlässt, ist man mitten drin in der Geschichten und kann sie selbst lenken. Denn hier bist du am Drücker!

TIPP: Überlege dir vorher ein paar Fragen, die du stellen willst. Sonst endet der Dialog im Banalen und macht keine Laune. Wenn dir nichts einfällt, weißt du ja, wen du fragen kannst. Hier ist ein Prompt:

Angenommen ich könnte mich mit Jeanne d'Arc treffen, was sollte ich sie unbedingt fragen? Mein Ziel ist es, möglichst viel über ihre Geschichte zu lernen. Nenne mir 6 offene W-Fragen.

Das Beste ist, du hast den Schlaubot quasi für dich, es redet dir niemand hinein, du kannst die Session so lange ausdehnen, wie du willst.

Ein lockerer Test zum Abschluss

Vertiefe dein Wissen, indem du dich nach dem Rollenspiel einen Multiple-Choice-Test unterziehst. So kannst du wichtige Dinge noch etwas tiefer in dein Hirn brennen. Hier ist ein Prompt dafür:

Stelle mir 5 Multiple-Choice-Fragen zum Inhalt unseres Chats. Stelle Frage 1, warte meine Antwort ab. Wenn alles richtig war, fahre fort mit Frage 2. Und so weiter. Verwende ein adaptives Schwierigkeitssystem, bei dem die Fragen basierend auf meinen vorherigen Antworten im Schwierigkeitsgrad variieren, aber verrate mir das nicht. Gib ein kurzes, konstruktives Feedback zu jeder Antwort, damit ich mich erinnere, warum eine Antwort richtig oder falsch ist.

Rollenspiel umgekehrt

Übernimm du zur Abwechslung die Rolle einer Persönlichkeit, die dich besonders interessiert und von der du deshalb schon einiges weißt. Führe mit ChatGPT eine Unterhaltung und lasse deine Leistung und dein Faktenwissen hinterher von der KI bewerten. Bitte sie um eine kommentierte Note oder schlicht um ihre Meinung zu deinem Auftritt.

Was sonst noch geht

Übrigens, und jetzt wird es ein bisschen gruselig, man kann die Fähigkeiten einer generativen KI auch nutzen, um mit Toten zu reden. Mit jemandem, den man im Leben gut kannte. Dazu gibt man der KI Texte, also Briefe oder transkribierte Videos oder Tonaufnahmen. Damit kann die Kunstintelligenz lernen, wie die verstorbene Person sprach und sich benahm, was ihr wichtig war und so weiter. Wenn das Material genug hergibt, sollte einer Unterhaltung mit dem Verblichenen nichts im Wege stehen. Es dürfte auch mit einer verflossenen Freundin funktionieren, wenn du ihre Briefe und anderes Material noch hast. Offenbar gibt es bereits Firmen, die vergleichbares kommerziell anbieten. So etwas kann Trost spenden und die Trennung erleichtern.

Lies auch: Wozu dient eine KI und wie hilft sie mir beim Lernen?

Werkstatt

Die Visualisierung im Beitragsbild generierte die KI DALL-E via Bing, was darin abgebildet ist, existiert in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts im Beitragsbild oben sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Google).

Der Autor

Sven Lennartz AvatarSven Edmund Lennartz ist seit 25 Jahren Fachautor und Gründer mehrerer Online-Unternehmen, wie Dr. Web (Webdesign), Conterest (Bloggen), Sternenvogelreisen (Sprache) und Smashing Magazine (Webdesign & Entwicklung). Autorenhomepage

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