Multiple-Choice-Tests mit ChatGPT einfach selbst erstellen

Multiple-Choice-Tests mit ChatGPT und KI - einfach & wirkungsvoll

Multiple-Choice-Fragen sind Fragen, die mehrere Antworten vorgeben. Man spricht deshalb auch von einer Mehrfachauswahl. Meistens gibt es nur eine korrekte Antwort.

Multiple-Choice-Tests sind verbreitet in Prüfungen und Klausuren, dort begegnet man ihnen ständig. Nicht jeder mag sie.

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Mit Hilfe einer KI kann man den Gebrauch solcher Fragen trainieren. Einmal um sich vertraut mit ihnen zu machen und zum anderen, um besser darin zu werden. Man kann außerdem direkt in ein Wissensgebiet einsteigen, denn die künstliche Intelligenz kann zu allem und jedem Fragen generieren. Besser geht es kaum. Schauen wir uns das genau an.

Ein schneller Prompt

Der folgende Prompt eignet sich, wenn ChatGPT bereits etwas erklärt hat und man das gelesene Wissen weiter vertiefen will.

Stelle mir 5 Multiple-Choice-Fragen zum Inhalt unseres Chats. Stelle Frage 1, warte meine Antwort ab. Wenn alles richtig war, fahre fort mit Frage 2. Und so weiter. Verwende ein adaptives Schwierigkeitssystem, bei dem die Fragen basierend auf meinen vorherigen Antworten im Schwierigkeitsgrad variieren, aber verrate mir das nicht.

Wenn du willst, kannst du hinterher noch um Feedback bitten oder weitere Multiple Choice Fragen anfordern. Weil ChatGPT und Kollegen interaktiv sind, kannst du das jederzeit tun oder dir etwas erklären lassen. Die KI ist dein privater Tutor, du hast die Kontrolle.

Gib mir ein kurzes, konstruktives Feedback zu jeder Antwort, damit ich verstehe, warum eine Antwort richtig oder falsch ist.

Der Prompt funktioniert auch noch, wenn man sich zu einem beliebigen Wissensgebiet abfragen lassen will. Etwa so:

Stelle mir 5 mittelschwere Multiple-Choice-Fragen zum Trojanischen Krieg und Homers Illias.

So einfach kann es sein. Aber … Leider hat die Sache einen Haken.

Und da fängt dss Problem an. Es klappt nur eine Runde lang gut. Anschließend wird die KI meistens dieselben Fragen stellen, auch wenn man einen neuen Thread eröffnet oder Tage wartet. Weil die gestellten Fragen eben die wahrscheinlichsten sind, so funktioniert das System. Es hilft leider auch nicht, ihr zu sagen sie solle zufällige Fragen stellen. Auch das haut nur am Anfang hin, dann wieder holt sich die KI.

Wirklich zufällige Fragen

Wir brauchen Programmierlogik. Ja, kein Sorge, nur ein bisschen. Es ist kurz und völlig schmerzlos.

Die Sprache der Wahl in der Welt der künstlichen Intelligenzen heißt Python. Damit können Zufallszahlen erzeugt werden. Im Prompt sieht das so aus:

1. Erstelle eine Liste von 100 Fachbegriffen zum Thema KI entsprechend dem gewählten Schwierigkeitsniveau. Nummeriere sie von 1 bis 100.

2. Generiere 6 Zufallszahlen mit random.randint(1, 100) und wähle entsprechend 6 Fachbegriffe aus deiner Liste.

3. Erstelle 6 Multiple-Choice-Fragen zu den ausgewählten Fachbegriffen.

Wir machen weiter mit dem eigentlich Test, der die Fragen nacheinander stellt und Feedback gibt. Was so aussieht:

4. Beginne mit Frage 1, warte auf meine Antwort. Wenn richtig, fahre fort mit der nächsten Frage. Verwende ein adaptives Schwierigkeitssystem, das je nach meinen vorherigen Antworten den Schwierigkeitsgrad anpasst, ohne mir das zu verraten.

5. Gib mir zu jeder Antwort konstruktives Feedback, um mein Verständnis zu verbessern.

Daran schließt sich eine kurze Auswertungssequenz an:

6. Am Ende zeige mir eine Zusammenfassung der richtigen, teilweise richtigen und falschen Antworten.

Fertiger Prompt für Multiple-Choice-Tests

Um den Prompt rund zu machen, bestimmen wir noch die Schwierigkeit der Fragen. Das geht den Befehlen logischerweise voraus.

Hier ist der vollständige Prompt, den du sofort benutzen kannst. Anpassen solltest du den Schwierigkeitsgrad, das Thema und die Zahl der Fragen, die gestellt werden soll (hier 6). Das ist alles. Die Parameter habe ich gefettet.

Auf einer Skala von 1-10, wo 10 die schwierigste Frage wäre, beginnen wir mit einem Schwierigkeitsgrad von 3. Hier sind die Schritte:

1. Erstelle eine Liste von 100 Fachbegriffen zum Thema KI entsprechend dem gewählten Schwierigkeitsniveau. Nummeriere sie von 1 bis 100.

2. Generiere 6 Zufallszahlen mit random.randint(1, 100) und wähle entsprechend 6 Fachbegriffe aus deiner Liste.

3. Erstelle 6 Multiple-Choice-Fragen zu den ausgewählten Fachbegriffen.

4. Beginne mit Frage 1, warte auf meine Antwort. Wenn richtig, fahre fort mit der nächsten Frage. Verwende ein adaptives Schwierigkeitssystem, das je nach meinen vorherigen Antworten den Schwierigkeitsgrad anpasst, ohne mir das zu verraten.

5. Gib mir zu jeder Antwort konstruktives Feedback, um mein Verständnis zu verbessern.

6. Am Ende zeige mir eine Zusammenfassung der richtigen, teilweise richtigen und falschen Antworten.

Man könnte die KI die Parameter auch abfragen lassen. Dann reicht Copy & Paste für den Prompt. Ich finde das aber unnötig kompliziert. Die Parameter im Prompt zu ändern, ist einfach genug, weil wir es mit normalem Text zu tun haben. Prosa statt Programmierung (von ein klein wenig Python abgesehen).

Ähnlich würde es funktioniert, wenn man mit KI-Hilfe Vokabeln lernen will. Allerdings empfiehlt es sich in dem Fall, selbst eine Liste zusammenzustellen (auch gern mit KI-Hilfe), die ChatGPT dann durchgehen kann. Man wird sie mehrfach durchackern und nicht immer wieder von vorn mit etwas anderem anfangen wollen.

Apps & Software

Es gibt fertige Apps für Multiple-Choice-Tests und Fragen, die auf den ersten Blick komfortabler sind. Klar, so einen Textprompt zu bearbeiten, fühlt sich erst einmal komisch an, auch wenns einfach ist. Aber der große Vorteil ist: Da steht eine mächtige KI hinter. Du kannst jederzeit aus dem Test ausscheren und deine eigenen Fragen stellen oder dir etwas näher erklären lassen. Das geht alles. Und das können irgendwelche Apps nicht. Außerdem kosten sie Geld. Du hingegen kannst deinen Prompt auch jenseits der Parameter an deine Bedürfnisse anpassen, ausbauen, verändern oder verbessern. Du bist der Chef.

Werkstattbericht

Die Abbildung generierte die KI DALL-E via Bing, was darin abgebildet ist, existiert in der realen Welt nicht. Die verwendeten Fonts im Beitragsbild sind Anton (Google) und Alegreya Sans (Google).

Der Autor

Sven Lennartz AvatarSven Edmund Lennartz ist seit 25 Jahren Fachautor und Gründer mehrerer Online-Unternehmen, wie Dr. Web (Webdesign), Conterest (Bloggen), Sternenvogelreisen (Sprache) und Smashing Magazine (Webdesign & Entwicklung). Autorenhomepage

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