Diese Wörter gehören nicht zum bildungssprachlichen Kanon, könnten es aber. Sie sind mir allesamt in Texten begegnet, ihre Bedeutung musste ich des Öfteren nachschlagen, denn zum Teil sind sie selten. Aber das macht sie nur noch interessanter. Und hoffentlich für dich umso nützlicher.
Manche dieser Wörter mögen exotisch erscheinen, andere dagegen wirken vertraut, sind aber in ihrer Bedeutung spezifisch und ungewöhnlich. Sie fordern uns als Leser heraus, zwingen uns dazu, uns mehr mit der Sprache auseinanderzusetzen und ihren Reichtum zu erkunden.
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In einer Zeit, in der Kommunikation so rasch und oft oberflächlich verläuft, können Fremdwörter ein Mittel sein, um Tiefe und Komplexität in das geschriebene Wort zu bringen. Sie regen dazu an, innezuhalten, nachzudenken und vielleicht sogar ein Wörterbuch zur Hand zu nehmen. Siehe auch:
- Bildungssprache im Schnelldurchlauf: 199 Wörter
- 37 modische Fremdwörter und ihre Bedeutung
- 21 ingeniöse Hacks, wie du Fremdwörter geschickt einsetzt
Liste fordernder Fremdwörter
Alphabetisch sortiert, ansonsten nach dem Prinzip Zufall gesammelt.
- adaptieren (anpassen, abändern)
- aggregieren (zusammenführen, ansammeln)
- alternierend (abwechselnd)
- Allotria (Nichtigkeiten, Unsinn)
- Arbitrage (gleichzeitiger Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder Währungen zur Ausnutzung von Preisunterschieden)
- Attentismus (abwartende Haltung)
- Causa (Angelegenheit, Fall)
- dedektiv (auf Deduktion basierend)
- Dekonstruktion (philosophischer Ansatz, der Texte oder Konzepte in ihre Bestandteile zerlegt)
- delektabel (lieblich, köstlich)
- dekretiert (per Dekret verordnet)
- Differenzierbarkeit (Eigenschaft einer Funktion, die abgeleitet werden kann)
- Exkuse (Entschuldigung) (veraltet)
- Exkursion (Ausflug, Erkundung)
- Externa (externe Faktoren)
- formalistisch (streng nach Form oder Regeln)
- fungieren (funktionieren, wirken als)
- hierarchisch (nach Hierarchie geordnet)
- Hegemonie (Vorherrschaft)
- Ikonoklastisch (bilderstürmerisch)
- Imitatio (Nachahmung)
- in absentia (in Abwesenheit)
- indispensabel (unverzichtbar)
- inkrementell (schrittweise zunehmend)
- inkubieren (ausbrüten, Zeitraum zwischen Ansteckung und Ausbruch einer Krankheit)
- Insinuation (unterstellende Bemerkung)
- interdependent (voneinander abhängig)
- investiv (investierend, in etwas investierend)
- Invektive (scharfe Verurteilung oder Angriff)
- Involution (Verwicklung, Komplikation)
- Kaleika (altertümlich für Verleumdung oder Nachrede)
- Kamarilla (Geheimbund, intrigante Gruppe)
- Karyatide (stützende Frauenfigur in der Architektur)
- kaustisch (ätzend, scharf)
- kommemorieren (feierlich erinnern oder gedenken)
- Misandrie (Männerhass, „krankhafte“ Scheu vor Männern, oft gleichgesetzt mit Männerfeindlichkeit)
- Misogynie (Frauenhass, „krankhafte“ Scheu vor Frauen, oft gleichgesetzt mit Frauenfeindlichkeit)
- medisant (verleumderisch)
- Opus (künstlerisches Werk)
- Pastiche (Nachahmung, oft als Hommage)
- primordial (ursprünglich, grundlegend)
- Provenienz (Herkunft, Ursprung)
- Rapuse (Beute, Raub)
- rarefizieren (verdünnen, selten machen)
- Realien (reale Dinge oder Sachen)
- Resilienz (Widerstandsfähigkeit, psychologische Belastbarkeit)
- Remedur (Abhilfe, Heilmittel)
- Renommist (Prahler, Angeber)
- resilient (elastisch, widerstandsfähig)
- Rubrum (Überschrift, insbesondere in rechtlichen Dokumenten)
- Serenität (Heiterkeit, Gelassenheit)
- Signum (Zeichen, Feldzeichen, Banner, Wappen, Siegel, Merkmal, Vorzeichen, Signal)
- Sinekure (leichtes Amt ohne große Pflichten)
- Skepsis (Zweifel, kritisches Hinterfragen)
- Sykophant (Denunziant, Kläger)
- Ultima Ratio (letztes Mittel)
- volatil (flüchtig, instabil)
Was sind eigentlich Fremdwörter?
Fremdwörter sind Wörter, die aus einer anderen Sprache in die eigene Sprache übernommen wurden, ohne dass sie dabei einer Anpassung an die phonetischen, grammatikalischen oder orthografischen Regeln der übernehmenden Sprache unterzogen wurden. Sie behalten oft ihre ursprüngliche Form bei und können im Alltagsgebrauch als formell oder gelehrsam empfunden werden.
Die Verwendung von Fremdwörtern kann dazu beitragen, präzise Bedeutungen oder Nuancen auszudrücken, die in der Muttersprache nicht genau abgedeckt werden. Sie können jedoch auch als komplex oder elitär wahrgenommen werden, je nachdem, wie vertraut das Publikum mit diesen Begriffen ist.
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