Im dritten Teil der Serie sammle ich geschlechtsneutrale Substantive aus der Bildungssprache. Die Übersicht hilft dir beim Lernen der Wörter. Außerdem ist sie für das Schreiben von Sachtexten gedacht.
Bildungssprache kann dir zu einem präzisen Ausdruck verhelfen und kommt schlau rüber, wenn man Bescheid weiß.
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Hier findest du sächliche Substantive, genau gesagt die sächliche Form der jeweiligen Worte. Bitte beachte, es handelt sich in jedem Fall, um eine Nutzung im Sinne der Bildungssprache. Siehe auch:
- 99 feminine Substantive aus der Bildungssprache erklärt
- 39 maskuline Substantive aus der Bildungssprache erklärt
- Besondere Einzahl und Mehrzahl in bildungssprachlichen Begriffen
Liste neutraler bildungssprachlicher Substantive
Dieser Neutra haben gelegentlich auch andere oder zusätzliche Bedeutungen. Es kommt auf den Kontext an, in dem sie verwendet werden.
- Äquilibrium — Zustand, in dem sich einwirkende Kräfte ausgleichen; Gleichgewicht
- Amüsement — vergnüglicher Zeitvertreib
- Aperçu — geistreiche Bemerkung
- Apophthegma — Ausspruch, Sinnspruch, Sentenz
- Armageddon — Katastrophe
- Arrangement — Übereinkommen, Abmachung, Vereinbarung
- Charakteristikum — Merkmal
- Dekorum – veraltet für Anstand, Schicklichkeit
- Debakel — Niederlage, Misserfolg, Fiasko
- Diktum – geistreicher, bedeutsamer Ausspruch
- Dogma — vorherrschende Lehrmeinung
- Dekorum — veraltet für Anstand, Schicklichkeit
- Diktum — geistreicher, bedeutsamer Ausspruch
- Domizil — Wohnsitz, Stätte, wo jemand zu Hause ist
- Faible — Vorliebe, Schwäche für etwas
- Heroentum — Heldentum
- Indiz — ein Anzeichen oder Beweisstück, das auf eine bestimmte Tatsache, Situation oder einen bestimmten Sachverhalt hindeutet, ohne ihn jedoch zweifelsfrei zu belegen.
- Innuendo — Andeutung, Anspielung
- Kalkül — abschätzende, einschätzende Berechnung, Überlegung
- Kannä — vollständige, katastrophale Niederlage
- Momentum — geeigneter Augenblick, Zeitpunkt
- Neutrum — ein geschlechtsloses Wesen
- Novum — etwas Neues, noch nicht Dagewesenes
- Odium — Beigeschmack, Anrüchigkeit
- Paradigma – Muster, Beispiel
- Pathos — eine leidenschaftliche Ergriffenheit oder ein leidenschaftliches Verhalten, übertriebener Gefühlsausdruck
- Paradox — ein Widerspruch in sich; ein Ding der Unmöglichkeit
- Pasquill – (meist anonyme) Schmäh- oder Spottschrift
- Pendant — entsprechendes, ergänzendes, passendes Gegenstück
- Phlegma — eine Gemütsart bei der man die Ruhe weg hat, unerschütterterliche Ruhe, gleichgültige Schwerfälligkeit
- Postulat — Forderung, Gebot
- Potenzial — Gesamtheit der verfügbaren Mittel, Möglichkeiten, Fähigkeiten, Energien
- Provisorium — etwas nur vorläufig in Ordnung Gebrachtes
- Regulativ — etwas, das ausgleichend auf ein System einwirkt, Vorschrift, Verordnung
- Renommee – guter Ruf, Leumund, hohes Ansehen
- Repertoire — bezeichnet die Gesamtheit von Werken, Fähigkeiten oder Kenntnissen, die jemand beherrscht oder zur Verfügung hat. In der Musik, im Theater und in anderen darstellenden Künsten meint es die Auswahl an Stücken, die ein Künstler oder eine Gruppe aufführen kann. In einem erweiterten Sinn kann der Begriff auch auf andere Bereiche angewendet werden, zum Beispiel auf die Fähigkeiten oder Kenntnisse, die jemand in einem bestimmten Fachgebiet hat.
- Ressentiment — gefühlsmäßige Abneigung, Vorbehalt
- Segment — Abschnitt, Teilbereich, Teilstück
- Sensibilismus — Empfindsamkeit für äußere Reize
- Sentiment — Gefühl, Empfindung
- Spektrum – Vielfalt in einem bestimmten Bereich
- Symptom — etwas, das auf etwas anderes schließen lässt
- Vabanquespiel — gewagtes Unterfangen
- Votum — seine Stimme für etwas abgeben, Entscheidung durch Stimmabgabe
- Waterloo — vernichtende Niederlage (auf Deutsch aussprechen, der Ort liegt in Belgien)
Bildungssprachliche Adjektive in der klassischen Literatur – Beispiele
Er wollte seine Verabredung selber treffen, üppig und privatim, in einer Telephonbude eingehäust … er wollte listige Fühler ausstrecken, aus dem Klang der Stimme auf den Bug der Hüfte schließen, mit zartestem Innuendo die Tiefe und Fülle der Möglichkeit erspüren.
Thomas Wolfe: Von Zeit und Strom, 1935
Alle vorsichtigen Ratgeber waren der Ansicht, man müsse mit dieser Drohung die Gegner enervieren, weich machen für Verhandlungen, aber man dürfe nie und nimmer die letzte Karte ausspielen, nicht dieses Vabanquespiel riskieren, dem unmittelbar der Sturz in den Abgrund folgen mußte, wenn es mißlang.
Theodor Wolff: Der Marsch durch zwei Jahrzehnte, 1936
Auf dem Ausschnitt einer rosa Weste und auf einer himmelblauen Krawatte saß ein lächelndes Negerköpfchen mit krausem Haar, dem man ein kleines graues Hütchen aufgesetzt hatte und als Pendant dazu stand neben dem Neger die Büste eines schönen Jünglings mit blondgelocktem Haar und schwarzem Hütchen, einer weißen mit einer Brosche befestigten Krawatte und einem koketten Schnurrbärtlein auf dem bemalten Holzgesicht.
Edmond de Goncourt: Die Dirne Elisa, 1877
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