47 maskuline Substantive aus der Bildungssprache und ihre Bedeutung

47 maskuline Substantive aus der Bildungssprache und ihre Bedeutung

Auf dieser Seite sammle ich Substantive aus der Bildungssprache. Und zwar die männliche Form. Allen gemeinsam ist das Maskulinum, das männliche Geschlecht oder Genus des Substantivs.

Bildungssprachliche Begriffe sind häufig dem Lateinischen entnommen und finden sich bevorzugt im akademischen und im gehobenen Umfeld.

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Männlich sind relativ wenig davon. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar. Sie lassen sich weitgehend durch sprachhistorische Entwicklungen und den Einfluss des Lateinischen und Griechischen erklären. Diese Ursprungssprachen prägen die Genuszuweisung, wobei abstrakte Konzepte häufig als neutrum oder femininum eingestuft werden.

Liste maskuliner bildungssprachlicher Substantive

Beachte: Einige dieser Begriffe können außerhalb des bildungssprachlichen Kanons eine andere oder abweichende Bedeutung haben. Siehe auch:

  1. Adept – Ein Eingeweihter oder Fachmann in einer speziellen Kunst oder Wissenschaft.
  2. Äon — Zeitalter, Ewigkeit, unendlicher Zeitraum
  3. Affekt – Eine plötzliche, starke Gefühlsregung.
  4. Affront — Schmähung, Beleidigung, Kränkung
  5. Ana­chro­nis­mus — falsche zeitliche Einordnung, überholte Einrichtung oder Ansicht
  6. Antagonist — Gegner, Widersacher
  7. An­t­a­go­nis­mus —  Gegensatz, Widerstreit
  8. Apho­ris­mus — kurze, prägnante Aussage oder Sentenz, die eine allgemeine Wahrheit oder Weisheit auf den Punkt bringt.
  9. Aspekt — Standpunkt
  10. Defätismus —  pessimistische Einstellung zur Lage
  11. De­lin­quent — Verbrecher, Straftäter
  12. Diabolos — Teufel
  13. Dialog — Wechselrede, Gespräch, Kon­ver­sa­ti­on
  14. Diskurs — Erörterung, Diskussion
  15. Disput — Streitgespräch
  16. Dis­sens —  Meinungsverschiedenheit
  17. Eklektizismus – Die Praxis, Ideen, Stile oder Geschmäcke aus einer breiten und vielfältigen Palette von Quellen zu übernehmen.
  18. Elan —  innerer Schwung, Spannkraft, Begeisterung
  19. Eu­phe­mis­mus — Ausdruck, der einen Sachverhalt beschönigend, mildernd oder in verschleiernder Absicht darstellt
  20. Exodus — Auszug, Emigration
  21. Exkurs — Einschub eines Themas in einen Text, der mit dem
    eigentlichen Thema nur entfernt zu tun hat; Abschweifung
  22. Exzess — Ausschweifung; Maßlosigkeit
  23. Faux­pas — Verstoß gegen gesellschaftliche Umgangsformen, Taktlosigkeit
  24. Fokus — Schwerpunkt, Mittelpunkt des Interesses, einer Sache, einer Auseinandersetzung
  25. Hedonismus – Eine Lebensphilosophie, die das Streben nach Vergnügen als höchstes Gut betrachtet.
  26. He­ro­is­mus — Heldentun
  27. Impetus — innerer Antrieb, Anstoß, Impuls
  28. Konfident — Vertrauter oder Freund
  29. Konsens, auch Konsensus — Übereinstimmung der Meinungen
  30. Kontext — Zusammenhang
  31. Kosmos — Weltraum, Weltall, die Welt als Ganzes
  32. Lapsus — Versehen, Fehler, Ungeschicklichkeit
  33. Lap­sus Lin­gu­ae — Versprecher, Sichversprechen
  34. Mentor – Ein Berater oder Lehrer, oft eine erfahrenere Person, die jüngere anleitet.
  35. Modus — Verfahrensweise, Art des Vorgehens, Weg
  36. Ne­po­tis­mus — Vetternwirtschaft, Günstlingswirtschaft
  37. Nimbus — Ansehen, glanzvoller Ruhm
  38. Okzident — Abendland
  39. Prätendent — Anwärter auf ein Amt; jemand, der Anspruch auf ein Amt erhebt
  40. Pro­vo­ka­teur — Aufwiegler, jemand, der durch sein Verhalten andere herausfordert; der absichtlich für Unfrieden sorgt
  41. Obolus – Ein Beitrag oder eine kleine Summe Geld, oft symbolisch gemeint.
  42. Querulant — Person, die sich ständig wegen jeder Kleinigkeit beschwert
  43. Renommee — guter Ruf, Leumund, hohes Ansehen, Wertschätzung
  44. Re­ve­nant* — Geist, Gespenst, Wiedergänger
  45. Solitär — Einzelgänger
  46. Sti­mu­lus — Anreiz
  47. Stoizismus — gelassene Haltung, Gleichmut
  48. Suizid — Selbstmord, Freitod

*Revenant – Wenn deutsche Sprecher ursprünglich französische Wörter wie „Revenant“ verwenden, tendieren sie oft dazu, diese Wörter an die deutsche Aussprache anzupassen. Es ist jedoch nicht unüblich, insbesondere in bildungssprachlichen oder kulturell bewanderten Kreisen, die ursprüngliche französische Aussprache beizubehalten, um die Authentizität des Wortes zu wahren. Faux­pas hingegen wird immer französisch ausgesprochen.

Beispiele bildungssprachlicher Subjektive in der klassischen Literatur

Er wählte einen unglücklichen Tag, fühlte sich ohne rechten Stimulus und trank beinahe verdrossen. Da sank er urplötzlich – es war nach der einundzwanzigsten Maß – lautlos unter den Tisch und hatte aufgehört zu sein. Ein würdiges Ende!

Friedrich Schlögl (1821 – 1892) Skizzen: Fresser und Säufer

Nie sind sie verlegen, wie sie die oder jene ausländische Delikatesse essen müssen, nie begehen sie einen Fauxpas in dieser Beziehung. Sie sind ganz Dame. In ihrer Kleidung beweisen sie vollendeten Geschmack, um den die wirklichen Damen sie beneiden. Sie sind äußerst vornehm, nie kommt ein zweideutiges Wort von ihren Lippen.

Gertrude Aretz: Die elegante Frau, 1929

Immer ist bei ihm der Impetus mehr ein moralischer als ein künstlerischer, immer fühlt er die Verantwortung einer Nation in sich. Und nur ein solch produktiver, ein heroischer Idealismus, nicht der bloß theoretische, kann Idealismus zeugen.

Stefan Zweig: Romain Rolland, 1925

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Der Autor

Sven Lennartz AvatarSven Edmund Lennartz ist seit 25 Jahren Fachautor und Gründer mehrerer Online-Unternehmen, wie Dr. Web (Webdesign), Conterest (Bloggen), Sternenvogelreisen (Sprache) und Smashing Magazine (Webdesign & Entwicklung). Autorenhomepage

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